Nico Bibbo wird hauptamtlicher Feuerwehrkommandant

Pressebericht des Südkurier von Julia Becker. Donnerstag, 20. Januar 2022.


Vom Ehrenamt zum Beruf: Stadt Wehr professionalisiert die Feuerwehrspitze.

Mit Nico Bibbo als neuen hauptamtlichen Kommandanten macht die Stadt Wehr einen großen Schritt in Richtung der Professionalisierung ihrer Freiwilligen Feuerwehr. Grund für diese Entscheidung ist der stark gestiegene Arbeitsumfang für die ehrenamtlichen Helfer – sowohl was die Einsätze angeht als auch die umfangreichen Dokumentationsaufgaben.

Die Feuerwehrleute hatten selbst lange für einen hauptamtlichen Kollegen plädiert, Bürgermeister Michael Thater war aber lange gegen die Schaffung eines solchen Postens: „Ich sehe die Freiwillige Feuerwehr als Prototyp des ehrenamtlichen Engagements. Aber die technischen und administrativen Aufgaben haben so zugenommen, dass ich überzeugt wurde“, erklärt Thater. Die Entscheidung für die neue Stelle wurde Ende letzten Jahres einstimmig vom Gemeinderat und dem Feuerwehrausschuss getragen.

Professionalisierung des Ehrenamts
Nachdem die Stelle des hauptamtliche Gerätewarts innerhalb von zwei Jahren zweimal neu gesetzt werden musste und zuletzt kaum Bewerbungen eingingen habe man nun für die besser entlohnte Position des hauptamtlichen Kommandanten geschaffen, so Thater. Nun erofft ishc ide Dtadt mehr Kontinuität. Wehr ist nach Waldshut-Tiengen die zweite Gemeinde im Landkreis mit ein hauptamtlichen Kommandanten, erklärt Thater: „Wir sind für die Entscheidung von den Gemeinden im Landkreis sowohl gelobt und gerügt worden.“ Denn ein hauptamtlicher Kommandant wird natürlich deutlich besser bezahlt als ein Gerätewart, daher sehen die Kommunen eine solche Stelle oftmals kritisch.

Insgesamt sei bei den Feuerwehren in der Region eine Tendenz zur Professionalisierung zu sehen, erklärt Ordnungsamtsleiter Stefan Schmitz: In Murg gibt es einen hauptamtlichen Gerätewart, Bad Säckingen hat zwei fest angestellte Mitarbeiter bei der Feuerwehr. Im Landkreis Lörrach gibt es bereits hauptamtliche Kommandanten in Lörrach, Steinen und Schopfheim – Rheinfelden und Weil am Rhein werden bald nachziehen, so Schmitz.

Vom Eigengewächs zum Wehrer Kommandanten
„Dieser Paradigmenwechsel ist wichtig, muss aber mit Fingerspitzengefühl geschehen – das ist durch Nico Bibbo garantiert“, so Thater. Bibbo ist ein Eigengewächs par excellence: Der gebürtige Wehrer Bibbo ist 1992 mit 13 Jahren der Jugendfeuerwehr beigetreten, ist seit 2006 Mitglied des Führungsgruppe und seit 2016 Stadtkommandant. Somit ist gewährleitet, dass der Berufsfeuerwehrmann auch den Rückhalt seiner Mannschaft hat.

„Der Spagat zwischen Familie, Beruf und Feuerwehr war groß“, erklärt der ausgebildete Gas- und Wasserinstallateur. Ohne die Unterstützung der Familie und der Förderung durch seinen bisherige Arbeitgeber, der Firma Leber Sanitär in Wehr, sei dies nicht möglich gewesen.

Bibbo wird in Zukunft organisatorische Aufgaben bündeln, die sich aktuell auf rund 25 Personen verteilen, dabei aber auch weiterhin als Feuerwehrmann aktiv sein. Neben den umfangreichen Dokumentationen zu den durchschnittlich drei Einsätzen pro Woche gehört dazu auch die Wartung der Geräte und Fahrzeuge sowie die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Dabei wird Bibbo weiterhin von seinen ehrenamtlichen Kollegen unterstützt – so sind in Wehr und Öflingen neun Feuerwehrleute als Gerätewart ausgebildet und können etwa bei der Wartung der Atemschutzgeräte mitarbeiten.

 

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